dies ist kein typischer king-roman, und gerade deshalb gefällt er mir sehr gut.
die story ist schnell erzählt. ein neunjähriges mädchen verirrt sich im wald. dieses an und für sich nicht neue thema wandelt king aber geschickt ab. ihm geht es weniger um den offensichtlichen horror sondern um die wahrnehmung der welt. er spielt geschickt mit schein und wirklichkeit. nie weiß der leser, ob dass, was dem kleinen mädchen angst einjagt, tatsächlich da ist oder ob sie sich das ganze nur einbildet oder glaubt, gesehen/gehört/gefühlt zu haben.
wer dieses gefühl der hilflosigkeit/orientierungslosigkeit lange nicht mehr gemacht hat bzw. nicht kennt, kann sich ziemlich einfach eine vorstellung davon machen, wenn er einmal nachts eine nachtwanderung in einem nahegelegen wald macht. am besten in einer mondlosen nacht. und dann einfach mal sich hinsetzen, alle lampen löschen, die augen schließen, nichts sagen und auf die geräusche lauschen, die einen umgeben.
ziemlich schnell wird man selbst als erwachsenener nicht mehr alle geräusche dem ursprung zuordnen können - wie muss sich da erst eine 9-jährige fühlen, die völlig allein im wald herumirrt.
wer hitchcock mag, wird dieses hörbuch lieben.
die idee mit zwei sprecheren wurde von lübbe audio mehrfach durchgeführt u.a. bei hörbüchern von ken follett (die leopardin).
Rezensent: Wolfgang Haan